Das Geburtserlebnis
Kann ich gestärkt aus der Geburt hervorgehen?
Das Geburtserlebnis wird von sehr vielen Faktoren beeinflusst. Dieses kann von Frau zu Frau sehr stark variieren. Individuelle Lebensumstände, Schwangerschaftserkrankungen, die eine intensivmedizinische Versorgung notwendig machen, Ängste in der Schwangerschaft, die Unterstützung des Mannes/der Begleitperson bei Geburt, die Erwartungen an den Prozess sowie die persönliche Einstellung spielen dabei eine große Rolle.
Wurden informierte Entscheidungen im Geburtsprozess in Zusammenarbeit mit dir als Gebärende gefällt? Das ist für die Verarbeitung sehr wichtig. Da ein „über dich hinweg gehen“ ein Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit hinterlässt. Auch bei den Begleitpersonen, da sie alles – eins zu eins – erleben und nicht den schützenden Hormoncocktail intus haben.
Es gibt geburtshilfliche Notfälle, die nur sehr wenig Raum zur Kommunikation und vorheriger Aufklärung lassen. Da ist es umso wichtiger – das (er)klärende Gespräch mit dir und deinem Partner. Auch noch Monaten, wenn es immer noch Fragen verursacht, warum dieses oder jenes So oder So entschieden wurde, ist ein Gespräch mit dem geburtshilflichen Team in einer Klinik oder nach der Hausgeburt möglich. Oder du kannst dir den Geburtsbericht aushändigen lassen, damit eine rückwirkende Aufklärung mit deiner Hebamme stattfinden kann – durch eine neutrale Person, die nicht beteiligt war, aber versteht was dokumentiert wurde.
Auch wenn alles „normal gelaufen“ ist, bei Geburt, ist der Geburtsprozess für viele Frauen eine Herausforderung gewesen und eine Verarbeitung und Annahme des Erlebten braucht seine Zeit.
Es gibt kein „richtiges“ oder „falsches“ Geburtserlebnis. Jede Frau hat ihre einzigartige Reise hinter sich gebracht!
Vorherrschende Gefühle nach der Geburt
Stolz auf die eigene Leistung, nach Höhen und Tiefen, über Stunden es geschafft zu haben
Freude und Glück vor allem, wenn die Geburtsbetreuung konstant war und informierte Entscheidungen gefällt wurden
Erleichterung, unabhängig vom Geburtsverlauf
Traurig, weil „das Bauchkind“ fehlt
Überrumpelt, weil nicht sofort Gefühle für Dein Kind da sind – so geht es vor allem Frauen nach schnellen Geburten
Ent-täuschung entstanden durch nicht erfüllte Erwartungen oder Komplikationen unter der Geburt
Ehrfurcht und Respekt über deinen Körper und dein Mindset, welches über sich hinaus gewachsen ist
Ein starkes Gefühl der Verbundenheit mit dem Partner
Körperliche Empfindungen
Diese können von leichter bis totaler körperliche und / oder emotionale Erschöpfung reichen. Vielleicht war die Geburt die erste Grenzerfahrung in deinem Leben.
Schmerzen durch Geburtsverletzungen, durch Nachwehen, durch starken Muskelkater nach der Geburt, der Brustwarzen durchs Stillen, …