Unterschied zwischen Hebamme und Doula

Definition und Aufgabenbereich einer Hebamme & Doula

 

Die Hebamme

Ehemaliger Ausbildungsberuf

Seit Januar 2020 Studierende des Hebammenwesens mit Bachelorabschluss

Begleitung, Beratung und Unterstützung werdender Mütter und deren Familien in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett.

Eine Hebamme kann eigenverantwortlich Schwangerenvorsorge vornehmen, eine Geburt begleiten und das Wochenbett betreuen solang es physiologische (= der Norm entsprechende) Verläufe sind. Erst bei auffälligen pathologischen (= von der Norm abweichenden, krankhaften) Verläufen hat sie die Hinzuziehungpflicht oder Weiterleitungpflicht an einen gynäkologischen Facharzt.

 

Hebammenleistung ist Krankenkassenleistung.

 

  • Schwangerenvorsorgeuntersuchungen unabhängig von der ärztlichen Versorgung, kann die Hebamme die Vitalparameter von Mutter und Fet beurteilen und einschätzen, Blut abnehmen und vom Labor untersuchen lassen
  • Kurse anbieten und durchführen: Geburtsvorbereitung, Rückbildungskurse, Babymassage, …
  • Beratung und Hilfe bei Inkontinenz in der Schwangerschaft und im Wochenbett
  • Bei Geburt: Emotionale und körperliche Unterstützung und Betreuung, Leitung der Geburt, Beurteilung und Versorgen von Geburtsverletzungen (alternativ oder durch eine Naht), Beurteilung des Neugeborenen, Durchführen der U1 direkt nach Geburt, wenn nötig Erstversorgung / Reanimation

  • Im Wochenbett (Nachsorge) nach der Geburt: körperliche und emotionale Erholung der Mutter und das Wohlbefinden des Kindes beurteilen
  • Stillberatung, B(r)eikosteinführung
  • Früherkennung von Komplikationen oder Gesundheitsproblemen im gesamten Schwangerschafts- Geburts- und Wochenbettverlauf bei Mutter und Kind und die daraus folgende Weiterleitung an spezialisierte Fachkräfte 
  • Begleitung der Schwangeren, Gebärenden und im Wochenbett: bei Fehl- und Totgeburt
  • Enge Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Berufsgruppen: Frauenärzte, Kinderärzte, Pflegepersonal (Kinder- /Krankenschwestern) Sozialarbeiter, Mütterpflegerin, Doulas

 

 

Die Doula

Freie Ausbildung

Eine Doula unterstützt Frauen und ihre Familien während dem Kinderwunsch, der Schwangerschaft, der Geburt und dem Wochenbett…. Sie bietet emotionale, physische und informationsbasierte Unterstützung, um Frauen dabei zu helfen, die Geburtserfahrung zu gestalten, die sie sich wünschen.

Doulas sind in der Regel keine medizinischen Fachkräfte und übernehmen keine medizinischen Aufgaben.

Der Aufgabenbereich einer Doula kann variieren, je nach dem Schwerpunkt was die Doula anbieten möchte, sowie je nach den Bedürfnissen und Wünschen der schwangeren Frau und ihrer Familie. 

 

Doulas bestimmen ihre Bezahlung selbst.

  • Sie bietet emotionalen Beistand in der Schwangerschaft in dem sie Ängste und Sorgen nimmt
  • Eine Doula bietet Informationen rund um den Geburtsprozess und bestärkt Frauen ihren eigene Weg zu gehen
  • Physische Unterstützung während der Geburt, z.B. durch Massagen, Atemübungen und Anleitung zur Gebärpositionen, um Schmerzen zu lindern und den Geburtsprozess zu erleichtern
  • Unterstützung des Partners: Eine Doula kann auch den Partner oder andere unterstützende Personen in der Geburtsbegleitung unterstützen, wie sie der schwangeren Frau am besten helfen können
  • Die Aufgaben im Wochenbett können sehr vielfältig sein, je nach Vereinbarung, kann sie nach der Geburt emotionale Stütze oder für die Geschwisterkinder da sein, Massagen anbieten oder generell den Übergang in die Elternschaft erleichtern

 

Meine Erfahrung mit einer Doula an meiner Seite als Hebamme

Ich kann auf sehr viele positive Augenblicke zurückschauen, in denen eine Doula eine echte Bereicherung für die Frau, das Paar und für mich als Hebamme war. Ich sehe zwischen der Doula und Hebammenbegleitung, eine gegenseitige Bereicherung und Ergänzung.

In der Schwangerschaft hatten die Frauen eine gute „Bauch-Kind-Wahrnehmung“ und waren positiv gegenüber der Geburt gestimmt. Bei Geburt haben sich die Frauen von den Doulas wahrgenommen und gut psychomental gestärkt gefühlt. Dies hat sich positiv auf den Geburtsverlauf ausgewirkt.

Die Partner mussten nicht den ganzen Geburtsverlauf präsent sein, konnten sich auch mal zurücknehmen, durchatmen, mal frische Luft schnappen gehen.

Auch gibt es kein Unterschied zwischen Hebamme und Doula in der Intension, den Frauen den Rücken zu stärken und eine interventionsarme Geburt zu erleben. Beide haben das seelische Wohl der Familie im Blick, unterstützen und begleiten mit Ihren gegebenen Möglichkeiten.

 

Hier kannst Du eine regionale Doula finden